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Computergestütztes Lernen in den Ingenieurwissenschaften
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Projekt:
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Simulation und Modellbildung im ingenieurwissenschaftlichen Fernstudium
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Stand der Forschung / eigene Vorarbeiten
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Sowohl in der Aus- und Weiterbildung als auch in der beruflichen Praxis von Ingenieuren spielen
Simulations- und Modellbildungswerkzeuge eine wichtige Rolle. Im
vorliegenden Projekt gilt das Hauptaugenmerk solchen Programmen, die der
Untersuchung komplexer Systeme dienen und bei denen eher abstrakte
Darstellungen der Systemstruktur vorherrschen (Schaltpläne, Netzwerke
etc.). Deren Bedeutung ist vor allem unter zwei Aspekten zu sehen (vgl.
Harms, Tergan, Walser & Wedekind, 1993):
Sie dienen zum einen der Erschließung (Analyse) komplexer Systeme. Hierbei
werden einzelne Einflußfaktoren im Modell gezielt variiert, um die
Wirkung der einzelnen Systemkomponenten und das Zusammenwirken
verschiedener Komponenten zu untersuchen. Zum anderen sind
Simulationswerkzeuge von Bedeutung für die Entwicklung (Synthese)
komplexer Systeme. Hierbei wird zunächst ein - eventuell vereinfachtes -
System (z. B. Regelkreis, elektronische Schaltung) "virtuell" aufgebaut
und mittels Simulation ausgetestet, um dann - gegebenenfalls in einem
iterativen Prozeß - Fehlverhalten bzw. unerwünschte Effekte zu beheben.
Inwieweit Simulations- und Modellbildungssysteme Teile herkömmlicher
Praktika ersetzen können (eine Frage, die für ingenieurwissenschaftliche
Fernstudiengänge von besonderer Bedeutung ist), ist davon abhängig, welche
Lehr-/Lernziele den Praktika zugrunde liegen. Im Gegensatz zu den
Naturwissenschaften liegen hierzu für den ingenieurwissenschaftlichen
Bereich nur wenige Angaben vor (z. B. Walkington, Pemberton & Eastwell,
1994).
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Zielsetzung
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Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, welchen Beitrag
Simulations- und Modellbildungswerkzeuge zur Effektivierung und
möglicherweise Verkürzung der Laborphasen eines
ingenieurwissenschaftlichen Fernstudiums leisten können.
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Arbeitsprogramm
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In einem ersten Schritt ist zu klären, welchen Lehr-/
Lernzielen Praktika insgesamt und speziell die einzelnen Experimente
dienen. Ausgehend von den wenigen vorliegenden Analysen und von
entsprechenden Untersuchungen im naturwissenschaftlichen Bereich (z. B.
Kirschner, Meester, Middelbeek & Hermans, 1993), sowie von allgemeinen
Feststellungen über Kompetenzen, die ein ingenieurwissenschaftliches
Studium vermitteln soll (z. B. Hernaut, 1988), und einer geplanten
Befragung von Fachleuten aus ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen
soll eine Analyse der Praktika und der intendierten Lehr-/Lernziele
erfolgen. Darauf aufbauend ist in einem zweiten Schritt zu untersuchen,
welche Möglichkeiten bzw. Einschränkungen beim Einsatz von Simulations-
und Modellbildungswerkzeugen bestehen.
Zur Beantwortung der Frage, welche Teile der Praktika durch Einsatz von
Simulationssoftware ersetzt bzw. modifiziert werden können, sind die
einschlägigen Programme zu sichten und gegebenenfalls zu adaptieren;
evtl. muß für einige Themenbereiche auch neue Software entwickelt
werden. Zur überprüfung dieser Fragestellung sollen zwei Gruppen von
Studierenden gebildet werden: Eine Gruppe führt die Praktika in
traditioneller Weise durch, bei der anderen Gruppe sollen Teile der
Praktika durch Simulations- und Modellbildungsprogramme ersetzt werden.
Der Lernerfolg beider Gruppen wird miteinander verglichen, damit Stärken
und Defizite beider Methoden sichtbar werden. Aufgrund der Ergebnisse
dieser Untersuchung können Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der
Praktika gemacht werden. Eventuell können Teile der Praktika, die
unbedingt in der herkömmlichen Form durchgeführt werden müssen, durch den
Einsatz der genannten Softwarewerkzeuge zumindest so vorbereitet werden,
daß sich die tatsächlich notwendigen Laborzeiten durch das vorherige
Training verkürzen lassen.
An der Technischen Universität Dresden, Fakultät für Maschinenwesen, wird
seit dem Sommersemester 94 ein Projekt "Universitäres Technisches
Fernstudium/Studiengang Maschinenbau" als grundständiges Studium
angeboten. Das vorliegende Projekt wird im Zusammenhang einer mit der
Technischen Universität Dresden vereinbarten Kooperation durchgeführt.
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Literatur
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Harms, U., Tergan, S.-O., Walser, W. & Wedekind, J. (1993).
Computersimulationen zur Unterstützung von Laborphasen. Berichte der
Arbeitsstelle Weiterbildung und interaktive Medien, Nr. 2, Tübingen: DIFF.
Hernaut, K. (1988). Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren aus der Sicht
der industriellen Praxis. SEFI-Konferenz, 4.2-1 - 4.2-6.
Kirschner, P., Meester, M., Middelbeek, E., & Hermans, H. (1993). Learning
objectives for science practicals at traditional and distance
universities. Distance Education, 14, 260-282.
Walkington, J., Pemberton, P., & Eastwell, J. (1994). Practical work in
engineering: A challenge for distance education. Distance Education, 15, 160-171.
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Heinrich Abel(Heinrich_Abel@diff.uni-tuebingen.de)
, Dipl.-Math., Udo Schweizer(Udo_Schweizer@diff.uni-tuebingen.de)
, Dipl.-Math.
© 1996 DIFF
Webmaster: hjwiesner@uni-tuebingen.de(hjwiesner@uni-tuebingen.de)
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Updated: Dezember, 1996
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